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den Menschen seine Lieder.
26 Nagarjuna ist einer der wichtigsten Philosophen des Bud-
dhismus, und er gilt als Begründer der Madhyamika-
Schule. Obwohl es über sein Leben keine verläßlichen Da-
ten gibt, nimmt man an, daß er in Indien im 2. oder
3. Jahrhundert gelebt hat. Nagarjunas wichtigste Handlung
war die Systematisierung und Vertiefung der Lehre, die
sich im Prajnaparamita (Vollkommene Weisheit)-Sutra fin-
det. Er entwickelte eine Form der Dialektik, die auf einer
Reductio-ad-absurdum vollkommener Gegensätze beruht.
Er begann mit der Annahme, daß jedes Ding nur in der Be-
ziehung zu seinem Gegenstück existiert und zeigte, daß die
Dinge nur relativ sind und keine Substanz besitzen. Sie
sind leer (shunya). Nagarjunas methodologischer Ansatz
der Ablehnung aller Gegensätze bildet die Grundlage für
den Mittleren Weg der Madhyamikas, und er bezieht sich
direkt auf die Lehre des Buddha. Dieser mittlere Weg wird
in acht Negationen ausgedrückt: keine Aufhebung, keine
Schöpfung, keine Zerstörung, keine Ewigkeit, keine Ein-
heit, keine Vielfalt, keine Ankunft und keine Abreise.
27 Candrakirti ist bekannt für seine profunden Kommentare
über die Werke Nagarjunas und Aryadevas, die den Beginn
der Madhyamika-Schule kennzeichnen. Er lebte in Indien
am Ende des 6. und am Anfang des 7. Jahrhunderts. Cand-
rakirti kommentierte in seinem Werk Prasannapada (Klare
Worte) die Karikas von Nagarjuna, durch das er die Ma-
dhyamika-Lehre auf ihre ursprüngliche Reinheit zurück-
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führen wollte. Er arbeitete selbst auf dem Gebiet der Logik
und entwickelte die Gedanken Nagarjunas und Aryadevas
weiter.
28 Renee Weber: Wissenschaftler und Weise, Grafing 1987.
29 Der Sanskrit-Begriff Skandha wird mit „Gruppe", „Aggre-
gat" oder „Anhäufung" übersetzt. Dieser Begriff verweist
auf die fünf Aggregate Form, Empfindung, Wahrnehmung,
Geistesfaktoren und Bewußtsein. Die Eigenschaften der
Skandhas sind Geburt, Alter, Tod, Dauer und Verände-
rung. Sie besitzen keine Essenz (Anatman), sind imperma-
nent (Anitya) leer (shunya) und dem Leiden verhaftet
(duhkha).
30 Das Kleingedruckte bezieht sich auf den Originaltext des
3. Dalai Lama, den der 14. Dalai Lama hier kommentiert.
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Ausgewählte Bibliographie
1) Die Gespräche in Bodhgaya, Grafing 1989; Taschenbuch-
ausgabe: Sehnsucht nach dem Wesentlichen. Die Ge-
spräche in Bodhgaya (Freiburg i. Br., Herder/Spektrum Band
4229)
2) Die Vorträge in Harvard, Grafing 1991; Taschenbuch-
ausgabe: Einführung in den Buddhismus (Freiburg i. Br.,
Herder/Spektrum Band 4148)
3) Yoga des Geistes, Hamburg 1991
4) Brücken zur Freiheit, Hamburg 1995
5) Im Einklang mit der Welt, Berg.-Gladbach 1993
6) Gesang der inneren Erfahrung, Hamburg 1993
7) Das Buch der Freiheit (Autobiographie), Berg.-Gladbach
1990
8) Theologie und Buddhismus (hrsg. von Hank Troemel),
Satteldorf 1994
9) In die Herzen ein Feuer, München 1995
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